Archiv des Autors: Berthold U. Wigger

Bund und Länder sollten gemeinsam Verantwortung für die Schulbildung tragen

Berthold U. Wigger

Kernaussagen

  • Zentral für eine Beteiligung des Bundes an der Finanzierung der Schulbildung ist, in welchem Umfang die gesellschaftlichen Erträge der Schulbildung lokal, regional oder national anfallen.
  • Nationale Bildungsstandards, die zentral definiert und durchgesetzt, aber dezentral von öffentlichen und privaten Bildungsanbietern erfüllt werden, tragen zu einem besseren und faireren Wettbewerb in der Schulbildung bei und schränken den Wettbewerbscharakter des Föderalismus nicht ein.
  • Die geplante Änderung von Artikel 104c GG, durch die der Bund sich stärker an der Finanzierung der Schulbildung beteiligt, ist zu begrüßen. Allerdings ist sie unzureichend: Der Bund sollte sich dauerhaft und ohne sachliche Beschränkung an der Finanzierung der Schulbildung beteiligen.

Weiterlesen

Studiengebühren haben keine nachteiligen Auswirkungen auf die Anzahl der Einschreibungen an deutschen Hochschulen

Berthold U. Wigger

Kernaussagen

  • Aufgrund starker Widerstände haben 2014 auch die letzten verbliebenen Bundesländer die Studiengebühren abgeschafft, die sie in den Jahren 2006 und 2007 eingeführt hatten.
  • Ein entscheidendes Argument hierfür war die Behauptung, dass sich Studiengebühren nachteilig auf die Anzahl der Einschreibungen an Universitäten auswirken würden. Studiengebühren in Deutschland wiesen jedoch keine Auswirkungen in dieser Form aus, obwohl genau dieses Argument wichtige Grundlage für die Abschaffung der Gebühren war.
  • Die deutsche Erfahrung zeigt, dass Studiengebühren nicht zwangsläufig Studierende abschrecken, wenn die Gebühren erstens eher niedrig ausfallen, zweitens mit einem angemessenen öffentlichen Studienkreditprogramm verbunden werden und drittens deren Erhebung entfällt, wenn bestimmte soziale Kriterien wie ein einkommensschwacher Familienhintergrund vorliegen.

Weiterlesen

Nicht Leistungsbilanzüberschüsse sind das Problem, sondern nach wie vor dysfunktionale Finanzmärkte

Berthold U. Wigger

Kernaussagen

  • Leistungsbilanzüberschüsse und -defizite sind Merkmale eines freien internationalen Güter- und Kapitalaustausches. Dennoch sieht sich Deutschland aufgrund seiner Überschüsse im Ausland massiver Kritik ausgesetzt. Sie werden als eine Ursache für die Destabilisierung im Euroraum betrachtet.
  • Dabei profitieren sowohl Überschuss- als auch Defizitländer vom internationalen Kapitalfluss, wenn funktionierende Finanzmärkte das Kapital bestmöglichen Verwendungen zuführen.
  • In Europa würde eine Regulierung von Leistungsbilanzsalden die Intentionen eines freien Binnenmarktes konterkarieren.
  • Besser reguliert werden müssen vielmehr die Finanzmärkte, damit der internationale Kapitalfluss für Bürger in Ländern mit Leistungsbilanzüberschüssen wie auch mit Defiziten seine vollen Vorteile entfaltet.

Weiterlesen